Falls Sie ihre Produkte in der EU vertreiben, ist die SCIP-Datenbank für Sie keine optionale Vorgabe. Sie ist Pflicht.

Sie ist eine der Kernanforderungen der Abfallrahmenrichtlinie der EU (Waste Framework Directive – WFD) und hat zum Ziel, für Regulierungsbehörden, Abfallentsorgungsbetrieben und die Öffentlichkeit Transparenz bei Produkten zu schaffen, die das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben. Falls Ihr Produkt besonders besorgniserregende Stoffe (Substances of very high concern) über dem gesetzlich festgelegten Schwellenwert enthält, müssen Sie diese angeben. Wenn Sie die Vorgaben ignorieren, riskieren Sie Strafzahlungen. Wenn Sie die Frist verpassen, drohen Ihnen Durchsetzungsmaßnahmen und öffentlicher Druck. Wenn Sie zu lange warten, nehmen Ihre Wettbewerber Ihren Platz ein.

Dieser Blog zeigt Ihnen, wie Sie Compliance erreichen, ohne Zeit, Geld oder die Geduld zu verlieren.

Worum geht es eigentlich bei SCIP?

Die SCIP-Datenbank unterstützt die Kreislaufwirtschaft auf zweierlei Weise. Zum einen zeigt die Datenbank Recycling- und Abfallverwertungsunternehmen, welche Bestandteile eines entsorgten Erzeugnisses gefährliche Chemikalien enthalten, damit diese Teile entfernt werden können und ein angemessener Umgang damit gewährleistet wird. So wird verhindert, dass belastete Materialien in den Recycling-Zyklus gelangen, und mehr sichere Materialien werden einem echten zweiten Leben zugeführt.

Zum anderen sind die Daten öffentlich einsehbar (z. B. von Regulierungsbehörden, Verbrauchern und NGOs). So kann jeder sehen, wie Unternehmen mit besonders besorgniserregenden Stoffen umgehen – und Unternehmen, welche die Verpflichtungen nicht erfüllen, können zur Verantwortung gezogen werden.

Es geht darum, gefährliche Chemikalien aus dem Produktionszyklus herauszuhalten und das Recycling für alle Beteiligten zu vereinfachen. Die Datenbank ist öffentlich einsehbar, zentralisiert, von der ECHA (European Chemicals Agency) betrieben und wird von den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt.

Falls Ihr Endprodukt – oder dessen Komponenten – SVHCs über 0,1 Gewichtsprozent enthält, müssen Sie ein SCIP-Dossier einreichen. Das trifft jedes Mal zu, wenn ein Produkt neu eingeführt oder abgeändert wird. Stellen Sie sich einen Spitzer vor. Bei diesem Produkt gibt es das Gehäuse, die Klinge, die Schraube und sogar die Plastiktüte für den Versand. Es ist egal, wie klein ein Teil ist; wenn es ein Erzeugnis ist und SVHCs über dem Grenzwert enthält, dann ist es von der Regelung betroffen.

Immer noch unsicher? Fangen Sie hier an: EU Waste Framework Directive Scoping-Leitfaden ›

Nicht in der EU? Sie müssen eventuell trotzdem Daten liefern

Viele Unternehmen gehen davon aus, dass sie keine Daten bereitstellen müssen und geraten dann in schwieriges Fahrwasser. Falls Sie außerhalb der EU ansässig sind, aber Kunden in der EU haben, dann werden diese Daten für ihre SCIP-Berichterstattung verlangen – und wenn Sie diese nicht liefern können, laufen Sie Gefahr, ersetzt zu werden. Mehr und mehr Hersteller in der EU grenzen ihre Zulieferer ein, abhängig davon, ob diese Compliance-Daten auf Abruf bereitstellen können.  Eine gute Vorbereitung betrifft nicht nur das Rechtliche, sie schützt auch Ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Was enthält ein SCIP-Dossier?

Ein Dossier zeigt Abfallverwertern, wie ein sicherer Umgang mit Ihren Produkten erfolgen kann. Sie benötigen:

  • Grundlegende Identifikationsmerkmale (Name des Erzeugnisses, Kategorie, Produktionsstandort).
  • Anweisungen zur sicheren Verwendung.
  • Details zu SVHCs, einschließlich Konzentration.
  • Kategorie von Material oder Stoffgemisch.

Kompliziert wird es, wenn alles für die IUCLID-Plattform der ECHA formatiert werden soll.  Geben Sie zu viele Daten an, riskieren Sie, vertrauliche Informationen preiszugeben; bei zu wenig Daten könnten Sie die Compliance verfehlen. Mit Assent können Sie beide Probleme vermeiden. Saubere Daten rein, konformes Dossier raus.

So erstellt man ein Programm für die Abfallrahmenrichtlinie, das nicht überfordert

Starten Sie mit dem Scoping

Überspringen Sie Massenabfragen. Gleichen Sie Produkte mit den neuesten SVHC-listen ab, um zu sehen, was alles tatsächlich reguliert ist. Falls Sie Daten zu REACH Artikel 33 haben, verwenden Sie diese und gleichen Sie diese dann mit der aktuellen Liste ab. Aktualisierung durch die ECHA zweimal jährlich.

Holen Sie die richtigen Leute an Bord

Ingenieure, Einkäufer, Rechts- und Regulatorikexperten müssen alle an einem Tisch sitzen. Es ist eindeutig Teamwork.

Klare Erwartungen an Zulieferer stellen

Einige Zulieferer – insbesondere außerhalb der EU – haben noch nie von SCIP gehört. Machen Sie klar, welche Daten Sie benötigen und warum, und erklären Sie, wie diese bereitzustellen sind. Die Plattform von Assent enthält Schulungstools, welche Ihnen die schwere Arbeit abnehmen.

Erfassen, validieren, wiederholen

Schnelle, akkurate SVHC–Daten sind Grundlage für Vertrauen. Assent versendet standardisierte Abfragen, zeigt Fehler an und stellt heraus, welche Erzeugnisse ein Dossier benötigen. Keine Tabellen, keine Raterei.

Melden Sie nur, was verlangt wird

Bereiten Sie Ihre Dateien vor und übermitteln Sie diese dann über Ihr REACH-Konto. Einreichungen, die „Vorgaben zu Unternehmen“ verfehlen, werden abgelehnt. Einreichungen, die „Vorgaben zu Qualität“ verfehlen, kommen durch, werden aber gekennzeichnet, sodass Sie auf dem Radar sind. Assent formatiert und validiert Dossiers, bevor diese an die SCIP-Datenbank übermittelt werden, damit Sie nicht auf dieser Liste landen.

Übermitteln reicht nicht – behalten Sie die Quittung

Die Einreichung des Dossiers ist nur die halbe Aufgabe Inspekteure der EU-Mitgliedsstaaten können Ihr Programm auditieren und die zugrunde liegende Dokumentation verlangen – Deklarationen von Zulieferern, Berichte über die Verifizierung, die Versionshistorie, Trainingslogs, einfach alles. Behalten Sie bei diesen Aufzeichnungen also den Überblick und achten Sie auf Aktualität, sodass Sie, nach Bedarf, zeigen können, woher Ihre Daten stammen und wieso Sie diesen vertrauen. Die gute Nachricht? Assent zeichnet alles auf, sodass Sie einen rechtssicheren Audit-Trail erhalten.

Bleiben Sie den Entwicklungen voraus

SCIP-Compliance ist nicht statisch. Produktdesigns ändern sich, Zulieferer wechseln und die SVHC-Liste wächst immer weiter an. Ein leistungsfähiges Programm achtet auf Veränderungen, aktualisiert Daten, übermittelt wiederholt Dossiers und bezieht die Zulieferer kontinuierlich mit ein. Assent informiert Sie, wenn sich regulatorische Vorgaben verändern und zeigt, welche Teile Ihres Programms Aufmerksamkeit erfordern, bevor aus Problemen Strafen werden.

Sind Sie bereit, die SCIP-Compliance zu Ihrem Vorteil zu gestalten?

Compliance muss keine Belastung Ihrer Ressourcen darstellen. Wenn Sie es richtig machen, dann gewinnen Sie dadurch bei Ihren Kunden, Sie vermeiden Strafzahlungen wegen Compliance-Mängeln und Sie stärken die Beziehungen zu Ihren Zulieferern.

Und Sie müssen sich dieser Herausforderung nicht alleine stellen. Assent automatisiert die schwierigen Teile und gibt Ihnen die Transparenz, die Sie benötigen. Von der Schulung von Zulieferern bis zur Übermittlung von Dossiers, wir halten Ihnen den Rücken frei. Starten Sie mit dem Leitfaden zur SCIP-Lösung von Assent oder lesen Sie unseren Blog REACH- vs. RoHS-Compliance für noch mehr Kontext.

Valerie Kuntz | Manager, Product Compliance

Valerie ist spezialisiert auf Implementierungsprozesse zur Beschränkung gefährlicher Substanzen (RoHS), auf die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) in großen Unternehmen sowie auf die Bereiche erweiterte Herstellerverantwortung und Prozesse für Konflik...

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