Frist für PFAS-Berichtspflichten verschoben – aber schieben Sie Ihre Compliance nicht auf

Cally Edgren
By Cally Edgren

Als die Gesetzgeber die Bezeichnung „Ewigkeitschemikalien“ für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) eingeführt haben, meinten sie damit vielleicht auch, dass Hersteller ewig darauf warten würden, bis die Berichtspflicht eingeführt wird. (Nicht, dass sich die Unternehmen über die vorübergehende Entlastung im Hinblick auf Abschnitt 8(a)(7) des Toxic Substances Control Act (TSCA) beschweren würden.)

Am 13. Mai 2025 hat die U.S. Environmental Protection Agency bekannt gegeben, dass die Berichtspflicht für PFAS um neun Monate aufgeschoben wird. Die Meldungen an den Central Data Exchange (CDX) der EPA sind jetzt nicht mehr für den 11. Juli 2025 vorgesehen, sondern für den 13. April 2026.

Warum wurde der Beginn für die Meldung von PFAS verschoben?

Der Kongress hat jüngst 17 Millionen USD an die EPA freigegeben, um die CDX-Plattform zu verbessern. Dass die Software bis Juli voll funktionsfähig sein würde, war allerdings überoptimistisch. Aktuell ist die aktualisierte Plattform immer noch im Beta-Testing, und die EPA hat entschieden, dass sie noch nicht bereit ist, PFAS-Meldungen anzunehmen.

Hat sich etwas an den Berichtspflichten selbst oder deren Umfang geändert?

Nein. Die Berichtspflicht zu den Jahren 2011–2022 besteht weiterhin, und aktuell gibt es keine Änderungen am Umfang der Berichtspflichten. Auch für kleine Unternehmen und Importeure von Erzeugnissen gibt es keine Ausnahmeregelung. Auch sie müssen bereit sein, über ihre PFAS Bericht zu erstatten, sobald der neue Berichtszeitraum ansteht.

Ist das die letzte Änderung an den PFAS-Berichtspflichten auf Bundesebene?

Man soll ja niemals nie sagen. Es könnten weitere Änderungen in Arbeit sein, etwa wer alles berichtspflichtig ist. Die Ankündigung der EPA legt dar, dass „die Behörde zukünftig als separaten Vorgang andere Aspekte dieser Vorschrift im Hinblick auf die Executive Order 14219: Unleashing Prosperity through Deregulations (90 FR 9065, 31. Januar 2025) erneut beraten wird“.

Das bedeutet, dass alle Unternehmen, die aktuell im Geltungsbereich von TSCA liegen, darauf achten sollten, ob sich weitere Veränderungen an der regulatorischen Landschaft ergeben werden. In der Zwischenzeit müssen sie sich weiterhin auf ihre Berichtspflichten vorbereiten, als wäre mit keinen weiteren Änderungen zu rechnen.

Gibt es Auswirkungen auf die PFAS-Regelungen der einzelnen US-Bundesstaaten?

Nein. PFAS-Vorschriften auf Ebene der US-Bundesstaaten wie das Amara’s Law in Minnesota sind separate Gesetze. Diese Bekanntgabe wirkt sich nicht auf andere Vorgaben auf Ebene der US-Bundesstaaten aus. Tatsächlich scheinen US-Bundesstaaten ihre eigenen Vorgaben zu verschärfen, wenn es auf Bundesebene zu Lockerungen kommt. Das ist zwar nicht immer der Fall, aktuell sehen wir aber eine gewisse Dynamik bei den Bundesstaaten im Bezug auf PFAS. Viele Bundesstaaten und Gemeinden legen ihre eigenen Regeln auf, um der Verunreinigung des Trinkwassers entgegenzuwirken.

Was sollten Hersteller und Importeure jetzt tun?

Diese Verzögerung gibt Herstellern und Importeuren etwas Zeit zum Durchatmen und um ihre Daten für die Berichterstattung zusammenzustellen. Hersteller könnten auch im Rahmen von weiteren Phasen der öffentlichen Beratung die Möglichkeit bekommen, sich mit der EPA auszutauschen. Dass die EPA das Beta-Testing ihrer aktualisierten CDX-Plattform durchführt, ist allerdings ein gutes Zeichen, dass sich am Inhalt der PFAS-Berichtspflichten vermutlich nicht viel ändern wird.

Falls Sie mit Gesetzgebern in Kontakt treten und Einfluss auf gesetzliche Verpflichtungen nehmen möchten, können solide Daten eine Stütze sein, um Ihr Anliegen vorzutragen (beispielsweise Umfang und Nutzung von Fluorpolymeren). Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Lieferkette tiefer zu durchleuchten, um Zulieferer einzubinden und um zu analysieren, ob Materialien, die Sie für Produktion und Wartung einsetzen, betroffen sein könnten.

Es ist wichtig zu wissen, dass 3M (und andere Hersteller von Chemikalien) die Produktion von PFAS bis Ende 2025 einstellen wird – eine Frist, die von TSCA-Berichtspflichten völlig unabhängig ist. Das bedeutet: 2025 ist und bleibt ein entscheidendes Jahr für alle, die PFAS nutzen. Lange bevor PFAS an die EPA gemeldet werden müssen, wird sich das am Markt verfügbare PFAS-Angebot radikal verändert haben.

Wie kann Assent helfen?

Assent ist führend im Management von Lieferkettendaten, und wir haben bereits Millionen von PFAS-Deklarationen aus globalen Lieferketten erfasst. Wir sind der zuverlässige Partner, der Herstellern dabei hilft, herauszufinden, in welchen Bereichen sie PFAS nutzen und welche Teile von PFAS-Risiken betroffen sind. Diese komplexen Daten setzen wir dann in handlungsrelevante Erkenntnisse um.  Unser Experten-Team lebt für PFAS. Die Mitglieder hatten bereits Auftritte in verschiedenen Nachrichtenkanälen, um Unternehmen dabei zu helfen, die regulatorischen und nicht-regulatorischen Auswirkungen von PFAS zu verstehen.

Falls Sie sich nicht zu 100 % sicher sind, dass Ihre Lieferkette PFAS-frei ist, oder wenn Sie wissen, dass Sie im Geltungsbereich des TSCA liegen, dann können wir Ihnen helfen, Ihre Fristen einzuhalten und Störungen zu vermeiden. Schauen Sie sich unsere Lösung zur Identifikation von PFAS an, oder buchen Sie eine Demo bei einem unserer Experten.

Cally Edgren
Cally Edgren | Vice President im Bereich Sustainability, Assent Inc.

Cally hat sich als Compliance-Programmleiterin bewährt und verfügt über Erfahrung in den Bereichen Entwicklung, Kommunikation und Umsetzung von Unternehmenszielen und -strategien. Sie ist Fachexpertin für die Konformität von Produktmaterialien sowie für Zertifizierungen für den Marktzugang. Ihr primärer Hintergrund ist die Programm- und Prozessentwicklung zur Unterstützung gesetzlicher Compliance-Anforderungen. Cally war über 27 Jahre lang für Rockwell Automation und Kohler Co. tätig und übernahm dort Verantwortung bei der Entwicklung und Verwaltung von allgemeinen Compliance-Programmen.

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